Bärbl Gläser, die am 8. Mai 81 Jahre alt geworden wäre, hatte die seinerzeit für den Journalismus typischen Fächer Germanistik und Geschichte studiert. Und sie lernte – ebenfalls typisch für die Zeit – den Journalismus in den Redaktionen: Wie etwa in der „Schönen Welt“, eine lang schon eingestellte sympathische Zeitschrift der katholischen Mädchenjugend. Bärbl Gläser schrieb auch für die kathpress und die Niederösterreichischen Nachrichten. Der legendäre Medienprälat Franz Willinger – einer der Gründungs-Persönlichkeiten des Verbandes – holte sie in die St. Pöltner Kirchenzeitung, der Wochenzeitung „Kirche bunt“, der sich Bärbl Gläser, obwohl Oberösterreicherin, stets verbunden fühlte.
Nach dem Engagement in Niederösterreich kehrte Bärbl Gläser in ihr Heimathaus in Dietach zurück. Sie arbeitete als Redakteurin der Oberösterreichischen Rundschau und der Oberösterreichischen Nachrichten. Schließlich wurde sie Chefredakteurin der „Welt der Frau“, dem erfolgreichen Frauen-Magazin mit Sitz in Linz, das früher der Katholischen Frauenbewegung gehörte. Nach diesem Engagement arbeitete Bärbl Gläser als Freie Journalistin für die FURCHE, die OÖN und andere. Ihre Lebenserfahrung spiegeln ihre Bücher mit Titeln, die vom hintergründigen Witz dieser Frau zeugen: „Fest im Griff und nichts in der Hand“, oder „Alles geschafft und fast erledigt“. Dass sie in ihrem Buch „Hoffnung in kühler Zeit“ Lebensbilder praktischer Solidarität dokumentierte, war charakteristisch für sie.
Bärbl Gläser belebte so manche Diskussion im Verband und Journalistinnen der frühen Zeit danken ihr Zuspruch und Ermutigung.
Gabriele Neuwirth, Vorsitzende
Kondolenzadresse: Bernsteinstraße 15, 4407 Dietach
Foto: Oberösterreichische Nachrichten